Vernetzungstreffen leistet wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema psychische Gesundheit im Arbeitsleben
Psychische Erkrankungen werden immer öfter diagnostiziert und stellen sowohl für die Betroffenen als auch für den Arbeitsmarkt eine große Herausforderung dar. Sie führen zu steigenden Krankschreibungszahlen und Fachkräftemangel. Gleichzeitig bleiben psychische Erkrankungen und Behinderungen tabuisiert, ein öffentlicher Diskurs zum Umgang damit findet kaum statt.
Um dieses Thema zu beleuchten und die Vernetzung unterschiedlichster Akteure zu fördern, veranstaltete die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste (GGSD) in Bamberg am vergangenen Donnerstag das Vernetzungstreffen "Arbeit & Psyche".
Rund 30 Gäste, darunter Expert*innen aus der psychosozialen Versorgung, Kommunalpolitik, Mitglieder der Stadtverwaltung Bamberg, Mitarbeitende des Jobcenters sowie Betroffene, folgten der Einladung. Ziel der Veranstaltung war es, einen Beitrag zum Perspektivwechsel, Informationsgewinn, zur Destigmatisierung und zur Vernetzung im Bereich Arbeit und psychische Gesundheit zu leisten. Die GGSD bietet im Rahmen der Projekte INGE und GUNDA in Bamberg bereits seit 2020 Unterstützungsmaßnahmen für Menschen im ALG-I- und ALG-II-Bezug an, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind.
Impulsvorträge zeigten verschiedene Perspektiven auf
Den Auftakt des Vernetzungstreffens bildete ein selbst konzipierter Video-Beitrag der Projekt-Teilnehmenden. Im Anschluss folgten drei Impulsvorträge, die das Thema "Arbeit & Psyche" aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten: Zwei Mitarbeitende des Jobcenters Bamberg gaben Einblicke in ihre Erfahrungen mit psychisch erkrankten Menschen im Arbeitsleben und schilderten die Herausforderungen, aber auch die Erfolge bei deren Integration in den Arbeitsmarkt.
Melissa Schütz vom Kompetenzzentrum für Angewandte Personalpsychologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg stellte aktuelle Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Projekt-Begleitung von INGE und GUNDA vor und erläuterte die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen, psychischen Beeinträchtigungen und möglichen Lösungsansätzen.
Ramona Zenk, die Leitung der Projekte INGE und GUNDA, gab einen umfassenden Überblick über die Arbeit der beiden Projekte und deren konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen im beruflichen Kontext.
Reger Austausch und Netzwerkarbeit
Die anschließenden Diskussionen zu den Impulsvorträgen verdeutlichten das große Interesse und Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es wurden zahlreiche Fragen gestellt und angeregte Gespräche geführt, die einen regen Austausch über die verschiedenen Aspekte des Themas ermöglichten. Besonders erfreulich war die positive Resonanz auf den Beitrag des Jobcenters. Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmenden noch die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Fazit: Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung
Die Vernetzungstreffen „Arbeit & Psyche" der GGSD war ein voller Erfolg. Die hohe Teilnehmerzahl, das große Interesse und der konstruktive Austausch zeigten, wie wichtig dieses Thema ist. Die Veranstaltung hat einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema psychische Gesundheit im Arbeitsleben geleistet und wertvolle Impulse für die weitere Arbeit im Bereich der psychosozialen Versorgung gegeben.