Vorschläge zur Gestaltung aktueller Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt

Aktuelles aus dem Arbeitswelt-Bericht und aus dem Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie.

Vor dem Hintergrund eines Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt veröffentlicht der Rat der Arbeitswelt erstmalig seinen Arbeitswelt-Bericht und die Partner der Nationalen Weiterbildungsstrategie ihren Umsetzungsbericht.Vor dem Hintergrund eines Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt veröffentlicht der Rat der Arbeitswelt erstmalig seinen Arbeitswelt-Bericht und die Partner der Nationalen Weiterbildungsstrategie ihren Umsetzungsbericht.

Rat der Arbeitswelt: Vielfältige Ressourcen stärken – Zukunft gestalten. Impulse für eine nachhaltige Arbeitswelt zwischen Pandemie und Wandel

Im Januar 2020 wurde von Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, der Rat der Arbeitswelt berufen, um auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen und praktischer Expertise Empfehlungen für eine zukunftsfähige Gestaltung der Arbeitswelt auszusprechen. Das Expertengremium setzt sich aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern, aus Wissenschaftlern, aktiven oder ehemaligen Personalverantwortlichen sowie Betriebsräten zusammen. Namhafte Ratsmitglieder, wie etwa die Arbeitssoziologin Prof. Dr. Sabine Pfeiffer von der Universität Erlangen-Nürnberg, der frühere ver.di-Chef Frank Bsirske und Mathias Möreke, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates bei VW Braunschweig, erstellen jährlich einen Bericht zu ausgewählten Schwerpunktthemen. Dabei werden aktuelle Entwicklungen der Arbeitswelt skizziert und praxisorientierte Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Am 18. Mai 2021 ist der erste Arbeitswelt-Bericht erschienen. Der Bericht behandelt schwerpunktmäßig unterschiedliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den deutschen Arbeitsmarkt und unterbreitet entsprechende Handlungsvorschläge. Der Bericht hebt u.a. die Bedeutung des Betriebes als sozialen Ort hervor, dessen betriebliche sowie gesellschaftliche Rolle durch die krisenbedingte Zunahme digitalisierter und ortsflexibler Arbeit zunehmend herausgefordert wird. Daneben, so der Bericht, erfährt die berufliche Weiterbildung einen erheblichen Bedeutungszuwachs. Diese gilt es flächendeckend auszubauen: Etwa durch eine Anhebung der Altersgrenze im BAföG für das Nachholen allgemeinbildender oder beruflicher Abschlüsse, die Einführung von Bildungsteilzeit nach österreichischem Vorbild oder eines generellen Initiativrechts der Betriebsräte bei der Ein- und Durchführung von betrieblicher Weiterbildung.


Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie

Im Juni 2019 verabschiedete das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Bundesagentur für Arbeit (BA), die Fachministerkonferenzen der Länder in den Bereichen Arbeit, Soziales, Schule, Bildung und Wirtschaft sowie Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände die Nationale Weiterbildungsstrategie. Die insgesamt 17 Partner einigten sich auf strategische Aktivitäten zur Förderung der Weiterbildungskultur im Rahmen von zehn Handlungsfeldern. So sollen mithilfe einer Vielzahl unterschiedlicher Projekte und Initiativen u.a. die Transparenz von Weiterbildungsmöglichkeiten und -angeboten unterstützt, Förderlücken geschlossen und die Verantwortung der Sozialpartner gestärkt werden.

Der nun vorliegende Umsetzungsbericht resümiert die bisherigen Aktivitäten und eröffnet Perspektiven für die Fortführung auf den Handlungsfeldern. Insgesamt kommt der Bericht zu einem positiven Ergebnis, ohne dabei verbesserungswürdige Aspekte auszusparen. Weiterhin müsse bspw. die Bekanntheit bestehender Fördermöglichkeiten für Beschäftigte und Betriebe ausgebaut werden. Der Bericht widmet sich einem aktuell zu diesem Zweck verfolgten Ansatz: Mithilfe von Weiterbildungsmentor*innen sollen Betriebs- und Personalräte sowie Vertrauensleute qualifiziert werden, um in den Betrieben für das Thema Weiterbildung zu sensibilisieren und den Beschäftigten ein nachhaltiges Angebot zur Beratung und Begleitung anzubieten. Der Ausbau dieses Projekts bildet eine wichtige Facette zur Stärkung der Weiterbildungskultur.

Um den Ausführungsprozess der Strategie weiter voranzutreiben, wurden auf Grundlage der einzelnen Handlungsfelder vier Themenlabore sowie eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese behandelten Themen wie etwa die Analyse bestehender Förderinstrumente, den Ausbau von Beratungsstrukturen sowie der Qualitätssicherung in der beruflichen Weiterbildung. Nach einer Analyse bestehender Problemlagen, erarbeiteten die Partner praktische Empfehlungen, die nun in einer Begleitpublikation zum Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie zusammengefasst wurden.