Bessere Weiterbildung und gute Arbeitsbedingungen: Reform der AZAV jetzt!

Die Anforderungen an Weiterbildung steigen – doch das aktuelle Zulassungssystem nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) bremst notwendige Entwicklungen aus.

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In einem gemeinsamen Positionspapier fordern ver.di, die DAA-Stiftung Bildung und Beruf, die Arbeitnehmerkammer Bremen, die Arbeitskammer des Saarlandes, die bfw-Unternehmensgruppe, die Deutsche Angestellten-Akademie GmbH (DAA) und der Internationale Bund (IB) grundlegende Reformen.

Das Positionspapier kommt zu einem günstigen Zeitpunkt: Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und SPD bereits auf eine Reform der AZAV verständigt, und der Abbau übermäßiger Bürokratie zählt derzeit zu den drängendsten politischen Themen in Deutschland. 

 

Hintergrund

Die AZAV regelt, welche Träger und Maßnahmen im Rahmen der Arbeitsförderung zugelassen werden – ein Verfahren, das direkten Einfluss auf die Qualität der Angebote und die Arbeitsbedingungen des Weiterbildungspersonals hat. Die Realität zeigt: Die Verfahren sind zu bürokratisch, zu komplex und behindern eine moderne, bedarfsgerechte öffentlich geförderte Weiterbildung.

„Vorgaben in der AZAV, die guten Arbeitsbedingungen entgegenstehen, müssen jetzt korrigiert werden. Es ist höchste Zeit, hier klare und faire Standards zu setzen. Im Zuge der Einführung des Bundestariftreuegesetzes darf es keinesfalls zu neuen Schlupflöchern kommen, die eine Umgehung von Tarifverträgen bei Gutscheinmaßnahmen in der Arbeitsförderung ermöglichen. Dafür muss die Bundestariftreueregelung auch auf die nach AZAV zugelassenen Gutscheinmaßnahmen erstreckt werden. „
– Dr. Roman Jaich, Bereichsleiter Bildungspolitik, ver.di-Bundesverwaltung

„Ohne eine grundlegende Reform der AZAV wird die berufliche Weiterbildung ihrer Rolle in der sozial-ökologischen Transformation der Arbeitswelt nicht gerecht werden können. Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen endlich zukunftsfest zu gestalten.“
– Dr. Till Werkmeister, Referatsleiter für Bildungspolitik und -förderung bei der DAA-Stiftung Bildung und Beruf

 

ver.di, DAA-Stiftung Bildung und Beruf, Arbeitnehmerkammern und gemeinnützige Bildungsträger fordern:

  • Eine Finanzierungssystematik, die mit guten Arbeitsbedingungen und tariflicher Bezahlung für das Weiterbildungspersonal einhergeht
  • Vereinfachung der Zulassungsverfahren und einen Bürokratieabbau
  • Mehr Flexibilität bei den Vorgaben für Gruppengrößen und Durchführungsterminen
  • Eine erleichterte Förderung von Schlüsselkompetenzen z.B. im Bereich von Nachhaltigkeit und Digitalisierung
  • Eine veränderte Zusammensetzung und Arbeitsweise des AZAV-Beirats und neue Rolle für die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAKKS)

 

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